Nullnummer in Großglattbach

Trotz spielerischer Überlegenheit und deutlicher Chancenvorteile reichte es für den TSV Aurich nur zu einem 0:0. Jugendliche Frische gegen routinierte Cleverness, so kann man diese Partie in einfache Worte fassen. Auch ein gefühltes Verhältnis im Ballbesitz von 70 zu 30 reichte der Mannschaft von Aurich im Spiel bei der zweiten Mannschaft von Großglattbach nicht zum Sieg. Die Schnecken waren von Beginn an deutlich spielbestimmend, das zeigte sich dadurch, dass TSV-Keeper Bernd Hausmann keinen einzigen Ball auf sein Gehäuse bekam. Glattbach kam überhaupt nicht vor das Auricher Tor. Es sah so aus, als würden die Auricher hier ungefährdet bleiben, das Kombinationsspiel lief flüssig und direkt. Es war nur eine Frage der Zeit, bis der Führungstreffer fallen würde. Mit viel Glück und Geschick überstand Glattbachs Hintermannschaft, zwar mit einigen Unsicherheiten, die ersten 45 Minuten. Aurich machte nach der Pause weiter, wo sie vorher aufgehört hatten: mit viel Einsatz, hoher Laufbereitschaft und einigen schönen spielerischen Elementen. Aber leider wird auch mit dem "Nicht-Treffen" weiter gemacht. "Meine Spieler sind in der zweiten Halbzeit nicht weniger gelaufen, die Werte stimmten. Meine Jungs sind noch unerfahren mit dem Umgang von vergebenen Chancen. Es fehlt ihnen noch an der Geduld", resümierte Wein. Einen entscheidenden Anteil am Zustandekommen der gerechtfertigten Nullnummer habe der Verlust der Coolness besessen. Aurich ließ sich von den Glattbachern dadurch, dass sie nun die Tempoverschleppung zur Taktik erkoren hatten und sie demzufolge oft am Boden lagen, aus der Ruhe bringen. Der wachsende Unmut der Schnecken gipfelte in der berechtigten Gelb-Roten Karte für Daniel Heyd. Aurichs Coach brachte kurz zuvor in Heyd eine weitere Offensivkraft ins Spiel, um das erlösende Tor zu erzwingen. Kurz nach seiner Einwechslung erwies Heyd seiner Mannschaft den so genannten „Bärendienst“, nachdem er nach einer gelben Karte wegen Meckerns in der 59. Minute und in der 62. Minute wegen Foulspiel die gelb-rote Karte sah und des Feldes verwiesen wurde.
Der Versuch einer Schlussoffensive in Unterzahl folgte. Die Auricher stemmten sich gegen das drohende Unentschieden, doch blieben sie in ihren Versuchen erfolglos, bis Timothy Holzhäuer für Hoffnung sorgte und per Flachschuss in der 82. den Führungstreffer erzielte, doch Schiedsrichter Uwe Schwendemann aus Roßwag verweigerte, wegen angeblicher Abseitsstellung, die Anerkennung. Mit letzter Kraft rettete sich Großglattbach zum Schlusspfiff.
"Spielerisch und kämpferisch bin ich mit der Leistung der Mannschaft zufrieden" so Trainer Wein nach dem Spiel "aber die notwendige Konsequenz vor dem Tor hat gefehlt, so dass man sagen muss, dass wir heute 0:0 verloren haben. So ist halt Fußball. Aber meine Jungs haben heute wieder eine wichtige Erfahrung in ihrer jungen Fußballkarriere sammeln können".

Aurich: Bernd Hausmann. Jörg Hausmann, Stefan Bohlinger, Adrian Härle (50. Daniel Heyd), Lukas Öhler, Michael Beck (75. Andre Beck), Timothy Holzhäuer, Christian Vogel, Thomas Lämmle, Kerim Gür (70. Friedemann Budday), Fabian Strecker

Quelle: Jo Frühwirth vom 21.11.2011